Über den Chor und seine Chorleiter/innen
Cantaurora, Ilanz 2019 (Bild: Leo Hagmann)

Cantaurora


Das in Graubünden beheimatete Vokalensemble Cantaurora möchte «Morgenstimmung» im Gesang hörbar machen. In ausgeglichenen Registern erarbeitet sich dieser Favoritchor mit Vorliebe A-cappella-Literatur. Unter der Leitung von Peter Appenzeller pflegt das Ensemble hörendes Singen und freie Interpretation. Für Stimmbildung und Sprachschulung wirken die beiden Vizedirigentinnen Silvia Matile-Eggenberger und Corina Barandun Gertschen.

Ein Kennzeichen des Chores ist es, unterschiedliche Konzerträume klanglich phantasievoll zu nutzen. Dabei tritt Cantaurora gerne doppel- und mehrchörig auf oder in kleineren Formationen bis hin zum Quartett. Ein Höhepunkt war 2018 der 20-stimmige Beitrag zum 40-stimmigen «Spem in alium» von Thomas Tallis.

2024, im 50. Todesjahr von Frank Martin, spannen Canturia und Cantaurora zusammen, um die Doppelchormesse des schweizerisch-niederländischen Komponisten zu singen.

In den letzten Jahren widmete sich Cantaurora kompositorischen Höhepunkten aus der Schweiz, dem Norden, aus Italien oder England und suchte den verschiedenen Klangqualitäten möglichst nahe zu kommen. Das Projekt «Angelis suis» von 2019 entsprang dem Wunsch, gemeinsam mit dem Publikum, mittels entsprechender Kompositionen in die Engelswelt hinein zu hören.

Neben getreuem Nachempfinden der musikgeschichtlichen Epochen ist Cantaurora auch gegenüber zeitgenössischen Uraufführungen aufgeschlossen, oft von ihrem Dirigenten Peter Appenzeller. Zuweilen werden oratorische Werke in Zusammenarbeit mit bekannten Orchesterformationen kammermusikalisch aufgeführt, wie beispielsweise bei Bachs «Magnificat» im Dezember 2022.

Das freudige Zusammenwirken dieser engagierten Ensemblesängerinnen und -sänger sorgt im Kanton Graubünden und weit darüber hinaus für neue Hörerlebnisse und manche kompositorische Überraschung.

Bild: Peter Lüthi

Peter Appenzeller, Dirigent (*1955)


Nach seiner Jugendzeit in St. Moritz folgte die Matura in Zuoz und die Ausbildung zum Primarlehrer in Chur. Seine Musikstudien führten ihn mit seiner früh gegründeten Familie nach Zürich, wo er seine Musikstudien in Schulmusik II, Kirchenmusik und Klavier abschloss.

Seit über 40 Jahren ist er als Musiklehrer in Rudolf Steiner Schulen tätig. Als freischaffender Musiker leitet er vielfältige Schulmusik-Projekte und führt Schulmusikseminare im In- und Ausland.

Als Chorleiter hat er mit verschiedensten Chorformationen zu tun. Gegenwärtig leitet er den «Freien Chor Zürich», das Vokalensemble «Cantaurora» in Chur und den «Coro Cantus» in Italien. Seit 2009 ist er Ehrenmitglied des Bündner Kantonalgesangsverbandes. Im Jahre 2012 erhielt er einen Anerkennungspreis des Kantons Graubünden.

Sein kompositorisches Schaffen umfasst viele gesangliche Werke für die Musikpädagogik, die sich auch in von ihm verfassten Liederbüchern finden. Romanische Lieder und grössere weltliche und geistliche Chorwerke finden allmählich den Weg in die Öffentlichkeit.

Silvia Matile-Eggenberger (Vizedirigentin)


Silvia Matile-Eggenberger hat ihre Studien an der ZHdK absolviert in Violine, Viola und Gesang, später auch Kirchenmusik Chorleitung (DAS). Sie leitet den Kirchenchor Thusis und die «Chorwoche für geistliche Musik» in Interlaken. Sie ist Mitglied der Kammerphilharmonie Graubünden und als Kammermusikerin und Gesangssolistin tätig.

An der Musikschule Imboden unterrichtet sie Violine und Viola,  leitet das Streicherensemble «archini giovani» und erteilt Grundkursunterricht. Privat gibt sie Gesangsunterricht.

Stete Weiterbildungen bereichern ihr musikalisches Wirken, zuletzt im Meisterkurs in Dirigieren an der Sommerakademie Thun bei Prof. Raphael Immoos.

Bei Cantaurora ist sie auch aktives Chormitglied im Sopranregister.

Bild: Gianmarco Castelberg

Corina Barandun Gertschen (Vizedirigentin)


In Filisur aufgewachsen. Primarlehrerpatent in Chur und Musikstudium in Luzern mit Abschluss in Schulmusik I mit Hauptfach Dirigieren. 2012 Studium der Heilpädagogik. Als Schulische Heilpädagogin gilt ihre Aufmerksamkeit den Bedürfnissen von Kindern mit Lernbehinderungen. Corina Barandun lebt in Scharans.

Ihr Engagement für das Bündner Chorwesen zieht sich durch viele Bereiche. Sie ist Gründungsmitglied (1997), Vizedirigentin und Sängerin des Chores Cantaurora, welcher sich auf A-cappella-Gesang spezialisiert hat.

Im Oktober 2012 hat sie die Leitung des CORAMOR übernommen. In der Kirchenmusik war Corina Barandun Leiterin des Evangelischen Kirchenchores Thusis von 1998–2009. Als Kinderchorleiterin der Musikschule Viamala und auf Verbandsebene in der Musikkommission des BKGV (Bündner Kantonalgesangverband) und seit 2007 in der Musikkommission des Gesangsbezirks Hinterrhein-Moesa arbeitet sie stetig an neuen Impulsen für den Chorgesang. Dafür erhielt sie 2004 den Förderpreis für junge Dirigenten des «Eliette von Karajan Kulturfonds». Weitere Projekte: «Grokichor» (Grosseltern mit ihren Enkelkindern) in Zusammenarbeit mit Linard Bardill.